


Keramik L(i)eben von Stefani Siemssen
"Leichter gesagt als getan. Dabei fing alles so harmlos an. Ich stürmte in den zweiten Stock, oben stand Peter im hellblauen Hemd und strahlte: »Komm rein, ich zeige dir meine Wohnung.« Wir hatten uns gerade kennen gelernt. Was mir gleich auffiel, waren eine Dose, auf der zwei Gestalten saßen, die scheinbar lenkten ohne Lenkrad, und eine große schwarze, zwiebelförmige Bodenvase, die auf einem hellen Bastring stand. Nachdem wir uns besser kannten, wurde mir klar, diese beiden Stücke sind nur die Spitzen eines Keramik...
Wir fuhren nach Vallauris zu Portanier, es war Frühling, das Meer rauschte und Peter und ich hatten beschlossen zu heiraten. Trotzdem machte ich die ernüchternde Feststellung, dass Peter, kaum in Gilberts Werkstatt eingetaucht, mich vergessen zu haben schien. Hatte ich Hunger, sagte er: »später«, wollte ich auf der Rue d’Antibes flanieren, hieß es: »morgen«. (Ich gebe zu, Übertreibung veranschaulicht.) …"
